AKADEMIE FÜR KULTUR- UND WISSENSCHAFTSWISSENSCHAFT

INSTITUT FÜR STUDIEN DER MUSIKKULTUR DES PORTUGIESISCHEN SPRACHRAUMES

ISMPS

neue diffusion
ein dokumentationsprojekt

MUSIK UND RELIGION

Prof. Dr. Antonio Alexandre Bispo


Universität Bonn
Seminar – SS 2003


Erneute Auseinandersetzung mit dem Thema der Tagung der Konrad-Adenauer-Stifung in Schwäbisch-Gmünd (1989)

Anlass: 100 Jahre von „A Free Man's Worship“ (1903), Bertrand Russel (1872-1970)

Im Anschluss an
V. internationales Symposium „Música Sacra und Brasilianische Kultur“: Kultur- und Religionswissenschaft. Kampagne der Brasilianische Bischofskonferenz „Auf der Suche nach einem Land ohne Übel“. Rio de Janeiro. 2000




Die großen Orgeln in den Kathedralen und Kirchen, die monumentalen Instrumente von unschätzbarem Wert aus allen Jahrhunderten sind das sichtbarste Zeichen der herausragenden Bedeutung der Musik im christlichen Kult. Sie sind Meisterwekre der Instrumentenbaukunst und gehören zu den kostbarsten Ausstattungen der Kirchen. Sie erforderten großem Aufwand für ihre Anschaffung und Pflege, was für den Stellenwert und die Bedeutung der Orgelmusik spricht. Komponisten aller Zeiten schufen herausragende Messkompositionen, Werke für Offizien, sakrale Werke für den Kult und Kompositionen religiösen Inhalts zur Erbauung der Gläubigen. Für viele von ihnen war die Kirchenmusik das Zentrum ihres Musikschaffens.

An vielen Orten der Welt ist die Musikpraxis in den Kirchen Mittelpunkt des Musiklebens, zuweilen über die Jahrhunderte der einzige Ort anspruchsvoller Musikausübung. Es ist nicht übertrieben, wenn von der Kirchenmusik als einem unschätzbaren Kulturgut, von einem Schatz des Abendlandes gesprochen wird. Gregorianische Gesänge, die die älteste Musiküberlieferungen Europas verkörpern, werden in den Abteien und Klöstern noch täglich intoniert. Gemeindelieder werden von unzähligen Menschen gesungen, auswendig gelernt und verbreiten sich. Sie werden zu religiösen Volksliedern, die auch außerhalb der Kirchen gesungen werden, oder entstehen aus religiösen Liedern der mündlichen Überlieferung.

Es ist nachvollziehbar, dass die Kirchenmusik eine besondere Aufmerksamkeit in der Musikforschung erfährt, dass es unzählige Studien zu kirchenmusikalischen Themen gibt, dass sogar die Kirchenmusikforschung die Musikwissenschaft thematisch vielfach bestimmt, dass sie zu einem Fachbereich macht, der in verstärktem Maße von Kirchenmusikern, Theologen oder von der Religion besonders geprägten Menschen gesucht und ausgeübt wird, was Forschung und Lehre beinflusst, zuweilen sogar über Maßen die Wissenschafts- und Institutionspolitik bestimmt.

In einigen Ländern reduziert sich die Musikwissenschaft auf die Erforschung und das Studium der Kirchenmusikgeschichte. Gregorianische Studien sind ein wichtiger Forschungsbereich, vor allem auch, weil sie der Geschichte der Notation betreffen, und sie sind maßgeblich vom theologischen Denken und der Leistung von Mönchen geprägt. Die Hymnologie, die in einigen Zentren erforscht wird, wird von der konfessionellen Bindung ihrer Forscher bestimmt, was Probleme für die Forschungspraxis und -kooperationen wegen der theologischen Differenzen mit sich bringt. Vokabular, Kriterien und Ansichten der musiktheologischen, kirchlich gebundenen oder der Kirche nahe stehenden Literatur werden von der Musikwissenschaft übernommen. Auffassungen einer Sakralität der Kultmusik, der Kirchenmusik als im Dienst der Verherrlichung Gottes und der Erbauung der Gläubigen stehend, werden übernommen. Die kirchenmusikalische Gesetzgebung, Verlautbarungen und Aussagen kirchlicher Autoritäten werden in wissenschaftlichen Studien nicht nur berücksichtigt, sondern geben auch einen Kompass für Sichtweisen, Wertung von Werken und Deutungen von Entwicklungen.

Die Musik gehört seit jeher zu den wichtigsten Mitteln der Mission, da sie die zu Missionierenden anzieht, emotional gewinnt, ihre Integration in die Gemeinde ermöglicht, ihre Bekehrung oder Verfestigung im Glauben bewirkt. In rezenten Zeiten ist ein riesiges Repertoire leicht fassbarer Lieder entstanden, die sich an die Popularmusik anlehnen und von Priestern und Nonnen im Dienst einer neuen Evangelisierung und Bekehrung mit Gitarren-Begleitung gesungen und vorgetragen werden. Sie werden durch Medien verbreitet und beeinflussen maßgeblich das Leben und die Kultur in vielen Ländern. Die Erforschung des Verhältnisses zwischen Musik und Mission erfordert einerseits eine Zusammenarbeit mit der Missiologie, da die Missionsgeschichte die Musik in den Auffassungen, im Leben und in den Verfahrensweisen der verschiedenen Missionsorden und -instanzen sowie die Wendungen und Tendenzen der Missionsstrategien erläutert.

Die Erforschung des Verhältnisses zwischen Musik und Mission erfordert aber auch eine wissenschaftliche Vorgehensweise, die die Interventionen in außereuropäischen Kulturkontexten und die dabei entfachten Prozessen durch die empirische Forschung – Volkskunde, Ethnologie, Sozial- und Kulturanthropologie – untersucht. Wie die musikgeschichtlichen Studien, so wird auch die musikethnologische Forschung von Denk- und Sichtweisen geprägt, die von Theologen, Kirchenmusikern oder konfessionell geprägten Musikhistorikern stammen. Auch aus Gründen des konfessionellen Proporz bei der Besetzung von Lehrstühlen und Ämtern widmen sich Musikethnologen diesen Studien in einer Weise, die den Erwartungen kirchlicher Instanzen entspricht. Die empirische Forschung wird in den Dienst der Mission gestellt, nicht indem sie neutral und aus der Distanz objektive Fakten und Entwicklungen aufzeigt und analysiert, sondern indem sie instrumentalisiert und selbst missionarisch wird.

Die neue Entwicklung des Schaffens religiöser Lieder populärer Art in der Gegenwart, das Phänomen der singenden Geistlichen und Nonnen verlangt darüberhinaus ganz andere wissenschaftliche, nüchterne Annäherungen als diejenige der neuen Evangelisierung und der von Freude und Begeisterung erfüllten neuen Missionare und Pastoral-Agenten. Die Produktion religiöser Lieder vieler Geistlicher, die sich als Popularsänger hervorheben, trägt zur Förderung des Gemeinschaftsgefühls, des solidarischen Miteinanders, der geschwisterlichen Verbundenheit bei. Sie führt jedoch zur Verdrängung einer anspruchsvollen Kirchenmusikpflege und eines geistlichen Musikschaffens. Dieses Phänomen muss mit sozial- und kulturwissenschaftlich reflektierten Ansätzen analysiert werden, u.a. im Licht der Popularmusikstudien, der Medien- und Kommunikationsforschung, der Studien zur Trivialästhetik und zum Populismus.



Musik und Religion sind in den unterschiedlichen Kulturkontexten der Welt eng miteinander verbunden. Eine empirische Forschung, die nicht interessenlos aus rein wissenschaftlichem Erkenntnisdrang vorgeht, sondern durch konfessionell verpflichtete Musikethnologen betrieben wird, die ihre kulturkonditionierten Denk- und Sichtweisen nicht selbst analysieren, ist nicht in der Lage, richtig und gerecht vorzugehen. Ein europäischer Musikethnologe, der nicht eingehend die Zeichensprache der Tänze und Spiele der eigenen Kulturtraditionen kennt, sie nicht adäquat liest, um das  zugrundeliegende System von Auffassungen und Vorstellungen des Welt- und Menschenbildes, das ihn konditioniert, zu erkennen, und nicht in der Lage ist, sich mit ihm auseinanderzusetzen, hat nicht die Kompetenz, sachgerecht und vorurteilsfrei die Beziehungen zwischen Musik und einem ihm fremden Religionskontext zu erfassen. Die Richtung der Aufmerksamkeit auf das Zeichensystem in den verschiedenen Religionen ist auch Voraussetzung für die Analyse ihrer intrinsischen Auffassungen, Vorstellungen und Mechanismen, die Veränderungen, Aktualisierungenund Harmonisierungen ermöglichen. Sie ist vor allem grundlegend für die Untersuchung synkretistischer Entwicklungen und Erscheinungsformen

Wie aus der europäischen Musikgeschichte bekannt ist, sind die Musikanschauungen selbst seit der Antike mit religiösen Anschauungen verbunden. So können religiöse Lehren und Überlieferungen musikanschauliche Inhalte enthalten, auch wenn diese nicht explizit sind. Selbst die Betrachtung der Musik in der Bibel kann sich nicht allein auf ausdrückliche Erwähnung von Musik und Instrumenten reduzieren, d.h. auf ein wortwörtliches Verständnis des Textes beschränken, sondern muss nach einer Lektüre erfolgen, die Nicht-Explizites beachtet, für den der Text nur Bedeutungsträger ist. Bei der notwendigen Selbstanalyse des Musikethnologen hinsichtlich seiner Kulturkonditionierungen ist diese Lektüre Voraussetzung. Ein Forscher, der von Auffassungen geprägt ist, die von einem wortwörtlichen Verständnis der Schrift ausgehen, kann nicht adäquat vorgehen.



Die Betrachtung des Verhältnisses zwischen Musik und Religion steht in der Gegenwart vor großen Herausforderungen. Die Expansion von Kirchen und religiösen evangelikanen Gruppen vor allem aus Nordamerika, die gerade von einem wortwörtlichen Bibelverständnis ausgehen, führt zur Zertörung uralter religiöser Kulturformen und Festtraditionen, die zeichenhafter Natur sind. Vor allem aber die Konsequenzen des religiösen Fanatismus und die Terrorakte des fundamentalistischen Extremismus – nicht nur des Islamiismus – führt vor Augen, dass das Studium des Verhältnisses zwischen Musik und Religion sich nicht nur auf deren positive Aspekten beschränken kann.

Sowohl der Blick auf die Erhabenheit des Verhältnisses zwischen Musik und Religion als auch auf das fröhliche, unschuldige und zuweilen alberne Mitsingen in der kommunitären Praxis der pastoralen Musik mit Gitarre-Begleitung, sowohl die Beachtung großer Kunstwerke der Kirchenmusikgeschichte als auch trivialer Musikproduktion singender Priester und Nonnen der Gegenwart, darf die Forschung blind machen für eine andere, traurige, beklemmende Realität: durch die Musik wird der Mensch auch emotional gewonnen und gefangen gehalten in Fesseln von Auffassungen, Traditionen und Institutionen, die ihn in Geschichte und Gegenwart der Freiheit beraubt, Horizonte einengt, Menschenrechte missachtet, die verantwortlich ist nicht nur für Leid und Tod, für Menschenopfer und -verbrennungen in der fernen Vergangenheit und immer noch für abscheuliche Handlungen bei Tieropfern oder sonstigem mitleidenlosen Vergehen gegen die Kreatur in einer anmaßenden Anthropozentrik in der Gegenwart.

Die Musik in ihrer Verbindung mit Religion lässt nicht nur eine andere Realität und Transzendenz erahnen oder gar an ihr teilhaben, sie verführt und verfängt auch im Dunkel, im Unheil für Mensch und Natur. Sie dient dazu, die Menschen im Obskurantismus zu halten, in blinder Gefangenschaft von unreflektiertem Tradierten, in der Befolgung von Aussagen von Autoritäten und geistigen Führern, die die Schriften wortwörtlich auslegen. Die Musik ist mitverantwortlich für die Beschränktheit im Denken. Musik und Religion ist unter diesem negativen, in der Musikwissenschaft wenig beachteten Aspekt eine Komplizenschaft, was eine Schande und eine Gefahr für die Menschheit und die Welt darstellt. Angesichts der schwerwiegenden Folgen dieses Ausbruchs des Religiösen in der Gegenwart ist es für Wissenschaftler Pflicht, sich dieser Problematik anzunehmen und bisherige Perspektiven, Auffassungen, Ansätze und Bestrebungen zu überprüfen.



Entwicklung der Studien

Studien und Überlegungen über das Verhältnis Musik und Religion blicken auf eine lange Geschichte zurück. Sowohl in der Musikliteratur und in der Religionswissenschaft, aber auch in der Völkerkunde/Ethnologe gibt es Studien, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Erinnert sei u.a. auf das vielfach vergessene Werk von Joseph-François Lafitau „Die Sitten der amerikanischen Wilden im Vergleich zu den Sitten der Frühzeit“ (1752 und 1753), ein Markstein zugleich der vergleichenden Völkerkunde und Musikforschung sowie einer „symbolischen“ Religionswissenschaft, die die Bildersprache besonders beachtet.

Für eine gegenwartsbezoge Beschäftigung mit dem Thema  ist von den Entwicklungen auszugehen, die das II. Vatikanische Konzil entfacht hat. In mehreren Teilen der Welt, vor allem in außereuropäischen Ländern, setzten sich iin den 1960er Jahren Theologen, Kirchenmusiker, Komponisten und Kulturforscher mit den neuen Impulsen auseinander, „akkulturierte“ Musik unter Verwendung von Elementen tradierter Volksmusik wurden erschaffen, Debatten über Prozesse von Akkulturation, Akkommodation, Indigenisation, Inkarnation u.a. wurden geführt. Eine besondere Berücksichtigung verdienen die Entwicklungen in Brasilien, dass damals noch die größte katholische Nation der Welt war. Hervorzuheben ist die Auseinandersetzung mit der Akkulturation nicht nur in Musikschaffen und -praxis, sondern theoretisch in der Musikforschung im Rahmen des Theologicums und der Bundesuniversität von Paraná unter Führung von Prof. Dr. José de Almeida Penalva seit 1968. Es entstand eine rege Diskussion über Begriffe und Ansätze in der Kirchenmusikforschung, die in Kursen und Tagungen geführt wurde. Sie wurde unter musikwissenschaftlichem Aspekt von 1972 bis 1974 im Fachbereich Musikethnologie der Fakultät für Musik und Kunsterziehung des Musikinstituts São Paulo vertieft.



Diese Diskussion sollte auf europäischer Ebene im Rahmen des Programms prozessorientierter Kultur- und Musikforschung in internationaler Kooperation forstgesetzt werden, das 1974 seinen Anfang nahm. In Lüneburg und Hannover wurden die Überlegungen mit dem evangelischen Organisten, Komponisten und Musikforscher Prof. Volker Gwinner geführt, der sich besonders mit einer kulturell adäquaten Musik für die Kirche in Afrika befasste. 1975 wurden auf katholischer Seite Gespräche in Solesmes und Paris geführt. 1977 wurde das Institut für hymnologische und musikethnologische Studien der Päpstlichen Organisation für Kirchenmusik in Köln mit Arbeitsstelle in Maria Laach eröffnet. Die musikethnologische Sektion wurde von Anfang an mit der Problematik der theoretischen Orientierung der musikethnologischen Forschung zwischen einer bedenklichen Instrumentalisierung der Forschung für Missionszwecke einerseits und einer primär von kirchlichen Zwecken unabhängigen, freien, rein wissenschaftlichen Sozial- und Kulturforschung mit besonderer Gewichtung der Analyse von Zeichensystemen andererseits konfrontiert.

Es wurde von Anfang an ersichtlich, dass diese Problematik nicht so sehr dem Denken von Theologen und Kirchenmusikern geschuldet war – deren Positionierungen nachvollziehbar waren –, sondern den Denk- und Sichtweisen von Musikethnologen von Berlin und Köln, die die Zeichensprache der eigenen Traditionen nicht kannten. Diese Spannung prägte die Arbeit der musikethnologischen Sektion über 25 Jahre. Nicht zuletzt um diesen Musikethnologen damit zu konfrontieren, dass duirch die Europäer und die Mission bereits seit der Entdeckungszeit komplexe Prozesse entfacht worden sind, die eine Vielfalt nicht nur der Kirchenmusik in den verschiedenen Epoche entstehen ließen, sondern auch Festpraktiken mit Spielen und Tänzen des Kirchenkalenders erklären lassen, wurde 1981 das Internationale Symposium „Kirchenmusik und Brasilianische Kultur“ in São Paulo realisiert. In ihm wurden zahlreiche Erscheinungsformen von Tänzen, Spielen und Inszenierungen des europäischen Repertoires, das von den Europäern nach Lateinamerika übertragen worden war und unter den neuen Bedingungen aktualisiert und mit neuen Elementen angepasst wurde.

Die musikethnologische Erforschung von Musik und Religion konnte nicht von dem Standpunkt ausgehen, dass es sich bei diesen im Verlaufe der Kolonisierung entstandenen Festpraktiken um indigene Kultur handelte, die erstmalig mit dem Christentum interagierte, sondern sollte von der Erkenntnis geleitet sein, dass sich diese in bereits seit Jahrhunderten in Gang befindiche Prozesse einfügten. Dieses Symposium wurde zum ersten einer Reihe, die mit einem zweiten in Deutschland zum Thema Christliche Traditionen und Synkretismus , einem dritten in Rio de Janeiro zum 500. Jahr der Entdeckung Amerikas mit dem Thema Grundlage der Kirchenmusik in Brasilien, einem vierten in Maria Laach zum Thema Musik und Visionen unter dem Aspekt der Religion und einem fünften in Rio Grande do Sul, São Paulo und Rio de Janeiro zu Kultur- und Religionswissenschafrt, Ökumene und Hymnologie fortgesetzt wurde.

„Musik und Religion“ war Thema eines großangelegten Symposiums, das von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stadt Schwäbisch Gmünd aus Anlass der Festreihe „Europäische Kirchenmusik“ 1989 veranstaltet wurde. Ihm folgte ein internationales Symposium unter Teilnahme von Religionswissenschaftlern, Musikforschern und Volks- und Völkerkundlern zu Grundlagen christlicher Musiktraditionen und Synkretismus in Speyer, Kiedrich, Eibingen, Bonn und Köln, das von der Akademie für Kultur- und Wissenschaftswissenschaft des Instituts für Studien der Musikkulturen des portugiesischen Sprachraumes (e.V. 1985) organisiert wurde. Ab 1993 wurden im Rahmen des vom Auswärtigen Amts geförderten Projektes zur Erfassung des Wissens über die Musik der indigenen Gruppen Brasiliens mehrere Gespräche, Debatten und Aktionen zum Thema Musik und Religion in Missionsmuseen und in Zentren des Indigenistischen Missionsrates (CIMI) in Bundesstaaten Zentralbrasiliens und in Amazonien geführt. Beobachtet und diskutiert wurden die Probleme der indigenen Gruppen angesichts der Errschließung und Zerstörung des Urwaldes und die Rolle der Musik bei den Bemühungen der Erhaltung ihrer eigenen Weltanschauung und religiöser Praktiken. Eine besondere Aufmerksamkeit galt der Musik in den religiösen Bewegungen der „Religião do Vegetal“ Amazoniens in Aktualisierung von Kenntnissen, die bei einer Forschungsreise der Anthropologin Julieta de Andrade 1980 über den „Santo Dai-Me“ gewonnen worden waren.

Die Beschäftigung mit der Zeichensprache hinsichtlich des Verhältnisses zwischen Musik und Religion wurde fortgesetzt mit einem 1998 stattgefundenen internationalen Kolloquium über den portugiesischen Dominikaner Gundizalves von Amarante, der in Brasilien als viola-Spieler dargestellt, mit Tänzen verehrt und als Schutzpatron von Spielern von Saiteninstrumenten gilt. 1999 wurde schließlich der Internationale Kongress Musik und Visionen in der Deutschen Welle in Köln von der Akademie für Kultur- und Wissenschaftswissenschaft veranstaltet.



Die Erkenntnisse, die seit den 1960er Jahren gewonnen wurden, zeigten, dass Befassung mit Musik und Religion nicht nur bedeutet, liturgische Musik hochtönend als Kulturschatz des Abendlandes, als Splendor des göttlichen Kultes zu preisen, als sakral an sich wegen ihrer innigen Verbindung mit dem Wort Gottes theologisch zu ergründen, was sie zu einem wesentlichen und integrierenden Teil des Kultes macht. Diese hohe, transzendente Dimension des Verhältnisses zwischen Musik und Religion ist zwar wichtig und prägt die Überlegungen und Studien, auch in der Musikwissenschaft, sie betriff aber nur einen Aspekt des Verhältnisses zwischen Musik und Religion.



Vorausgegangenes

1999. IV. Internationales Symposium: Musik und Visionen unter dem Aspekt der Religion. Maria Laach

1998, Internationales Symposium „Musikkultur und Geist – Okzident und Fernost“. Lagos, Batalha und Guimarães

1998. Internationales Kolloquium „Anthropos ludens“. Das Bild des portugiesischen hl. Gundizalvus von Amarante als Viola-Spieler in Brasilien. São Paulo

1988. Studien zu Musik und Religion zur Übergabe von Hongkong und Macau an China. Universität St. Joseph u.a. Macau

1995. Stand der Forschung indigener Musikkulturen. Abtei Montecassino

1994. Musik und Mission am Rio Negro. Besprechungen.Pró-Prälatur Rio Negro

1994. Kolloquium zu Musik und Mission am Amazonas. Fakultät Domingos Savio, Indio-Museu von Manaus, Inspetoria Salesiana do Amazonas. Manaus

1993. Zusammenarbeit mit dem Indigenisten Missionsrat CIMI. Brasilia, Mato Grosso, Acre, Rondonia, Roraima, Amazonas, Pará

1993. Studien zum Fest des Círio de Nazaré. Bundesuniversität Pará und Diözese Belém

1993. Studien am Missionsmuseum D. Bosco und Interview im Salesianer-Rundfunk. Campo Grande, Mato Grosso do Sul

1993. Musik in der „Religion do Vegetal“. Kultursektretariat von Acre. Rio Branco

1993. Musik und Religion im Solimões-Gebiet. CIMI und Seminar von Tefé

1992. III.Internationales Symposium: Grundlagen christlicher Musikkultur. Abtei und Fakultät São Bento. Rio de Janeiro

1991. Akademischer Akt. Buchvorstellung. Universität Urbaniana und Glaubenskongregation. Rom

1989. II. Internationales Symposium: Christliche Traditionen und Synkretismus. Kiedrich, Eibingen, Maria Laach, Bonn

1989. Musik und Religion. Tagung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Schwäbisch-Gmünd

1989. 25 Jahre der portugiesischen Mission.Tagung. ISMPS. Kulturamt der Stadt Köln

1986. Christlich-islamischer Dialog in der Forschung von Musik und Religion in Izmir

1986. Musikethnologie und Kirchenmusikstudien. Päpstliches Institut für Kirchenmusik, Rom

1985. Musikethnologische Studien – Stand der Forschung. VIII. Internationaler Kongress für Kirchenmusik. Rom

1985. Musikanthropologie christlicher Traditionen in Lateinamerika. Europäische Gemeinschaften und Königliches Konservatorium, Brüssel

1985. Kirchenmusik in der Geschichte Maltas.Studien und Besprechungen. La Valletta

1983. International Symposium zum Gregorianischen Choral. Ward-Center. Catholic University of America. Washington D.C.

1981. Kolloquium zur internationalen Zusammenarbeit. Katholische Universität Petrópolis. Petrópolis

1981. Kolloquium zu Quellen der Kirchenmusik. Erzdiözese Mariana und Museum der Musik. Mariana

1981. I. Internationales Symposium „Kirchenmusik und Brasilianische Kultur“. Regierung des Staates S. Paulo u.a. São Paulo

1980. Kirchenmusik in Afrika. VII. Internationaler Kongress für Kirchenmusik. Bonn

1977. Gründung des Instituts für hymnologische und musikethnologische Studien. Maria Laach

1975. Kirchenmusik in der Entdeckungszeit. Studiengruppe Brasil-Europa. M.A. A. Barbosa, A. Borges, R. Günther, K  Fellerer u.a. Köln

1975. Evangelisches Kirchenmusikschaffen und -forschung. Hymnologie in Afrika. Mit Volker Gwinner. Musikhochschule Hannover. Hannover

1974. Kirchenmusik in Lüneburg. Bachforschung in internationalem Rahmen. Johannes-Kantorei. Lüneburg

1973. Umbanda und Candomblé-Forschung. Fachbereich Musikethnologie. Fakultät für Musik und Musikerziehung. São Paulo

1973. Gregorianische Studien, Musikethnologie und Vortragspraxis. Fakultät für Musik und Musikerziehung. São Paulo

1970. Geistliche Musik und Gregorianischer Gesang. Internationaler Musikkurse von Curitiba. Curitiba

1969. Akkulturierte Kirchenmusik und Gregorianischer Gesang. Theologicum. Internationales Musikfestival von Paraná. Curitiba

1969. Gregorianik – neue Ansätze in den Kultur- und Musikstudien. Nova Difusão. Zentrum für musikwissenschaftliche Studien




Zum Seminar in Bonn 2003

Im Sommersemester 2003 wurde „Musik und Religion“ Thema eines Seminars an der Universität Bonn im Anschluss an den Debatten, die 2002 beim Kongress „Musik, Projekte und Perspektiven“ in Brasilien zu aktuellen Problemen der Kirchenmusikforschung unter sozial- und kulturwissenschaftlichen Aspekten durchgeführt wurden.

In ihm sollte ein Thema aufgegriffen werden, das zwar in zahlreichen Publikationen, Vorträgen und Tagungen zu verschiedenen Anlässen bereits betrachtet wurde, das allerdings auch in seinen kritischen Aspekten berücksichtigt werden sollte.

Studierende der Musikwissenschaft sollten sich mit der Problematik des Verhältnisses zwischen Musik und Religion in seiner ganzen Breite befassen, aber vor allem auch mit den leitenden Gedanken der Forschung selbst. Sie sollten in die Lage versetzt werden, sich mit der entsprechenden Literatur nach den zugrundeliegenden Auffassungen, Intentionen und Denkmodellen auseinanderzusetzen. Dazu war die Erlangung von Kenntnissen vergangener Studien und Initiativen, die in einer außerordentlich umfangreichen Literatur zum Ausdruck kommen, notwendige Voraussetzung. Die Ergebnisse von Gesprächen und Kolloquien, die in den 1980er und 1990er Jahren in Institutionen verschiedener Länder in den letzten Jahrzehnten durchgeführt wurden, wurden eingehend erörtert. Dazu zählten u.a. diejenigen an katholischen Institutionen wie dem Päpstlichen Institut für Kirchenmusik und der Urbaniana Universität in Rom, bei Missio in München, bei von Adveniat unterstützten Projekten, an kirchlichen Institutionen mehrerer außereuropäischer Länder wie in der Diözese Kubas sowie an evangelischen Institutionen wie der Universität São Leopoldo/EKD und mit muslimischen Gelehrten wie in Izmir sowie bei Besuchen in Indien, Sri Lanka, Ländern Südostasiens und China. Diese mussten hinsichtlich ihrer Einschreibung in kirchliche bzw. religiöse Kontexte und ihrer theologischen bzw. weltanschaulichen Verortung besonders aufmerksam analysiert werden. Ausgehend von Studien und Debatten der letzten drei Jahrzehnte sollten nicht primär Studien einzelner Aspekte der Kirchenmusikforschung Gegenstand der Aufmerksamkeit sein, sondern vor allem theologische Auffassungen, Prinzipien, Grundlagen und Ausrichtungen des Denkens in ihrem Werdegang und in ihren verschiedenen Aspekten.

Es sollte ins Bewusstsein gerufen werden, dass die noch vor wenigen Jahrzehnten von kirchlicher Seite beklagte vorherrschende Säkularisierung – der durch eine neue Evangelisierung entgegengetreten werden sollte – in weiten Teilen der Welt nicht mehr der Realität entspricht. Die Gegenwart ist inzwischen weltweit von einer vor wenigen Jahrzehnten kaum für möglich gehaltenen Intensivierung des Religiösen geprägt. Die Expansion evangelikaler Kirchen, die Ausbreitung von christlichen Gruppierungen und selbst abstrusen Bewegungen vor allem aus Nordamerika einerseits, des Islams und selbst des Hinduismus andererseits sind offensichtlich und verlangen nach wissenschaftlicher Auseinandersetzung. Die sich aus ihrer fundamentalistischen und rigoristischen Formen ergebenden gravierendsten Konsequenzen für Gesellschaft, Politik und Wissenschaft sind ebenfalls offensichtlich. Nicht nur die Völkerverständigung zwischen Ländern aller Kontinente ist durch diesen Zuwachs religiöser Rückbindungen und Ausbreitungen betroffen, sondern auch Werte, die im Verlaufe der Jahrhunderte mühsam errungen worden sind, seien es die Menschenrechte, sei es ein auf Wissenschaft basierendes Welt- und Menschenbild. Die zunehmende Bedeutung von Religionen, Kirchen und des Religiösen im allgemeinen sollte dementsprechend nun nicht nur positiv konnotiert im Sinne einer neuen Evangelisierung angesehen werden, sondern als eine Entwicklung, die mit seinen ernst zu nehmenden Folgen Kulturanalysen und kritische Überprüfung von Auffassungen, Annäherungsweisen und Überzeugungen verlangt.

Da Ziel des Seminars war somit in erster Linie theoretischer Natur und sollte die Ansätze zu „turns“ in den Kulturwissenschaften, in der Musikwissenschaft und auch in der Religionswissenschaft berücksichtigen. Der Begriff homo religiosus sollte unter kulturpsychologischen und -anthropologischen Aspekten diskutiert werden. Die Behandlung des Themas erfolgte nach dem Ansatz einer kulturanalytisch geleiteten Musikforschung, die die Rolle der Musik in Prozessen in globalen Zusammenhängen untersucht. Dementsprechend standen im Seminar Fragen von Interaktionen, Annäherungen, Wandlungen, des interreligiösen Dialogs, der Ökumene und vor allem die gravierenden Folgen der Verbreitung neuer evangelikalen Kirchen am Beispiel lateinamerikanischer und afrikanischer Länder in politischer, gesellschaftlicher und ökologischer Hinsicht im Fokus des Interesses.



Einführende Gespräche ausgehend von Texten des Seminarleiters

Bispo, A.A. “Zur Kirchenmusik in Zaire nach den Darstellungen in der missions-und musikwissenschaftlichen Literatur”. Musices Aptatio/Liber Annuarius 1980. Symposium Musico-Ethnologicum Bonnae 1980. Rom: CIMS 1980, 365-382"
-------------. "Fundamentos conceituais, objetivos e programa do III° Simpósio Internacional 'Música sacra e Cultura brasileira'". Musicae Sacrae Ministerium XXIX-XXX/1&2 (1982/1933), 35-54
-------------. “Monopluralisme dans la Musique Sacrée de l'Amérique Latine”. R. de Maeyer (Hg.) Musique et Influences Culturelles Réciproques entre l'Europe et l'Amérique Latine du XVIème au XXème Siècle. The Brussels Museum of Musical Instruments Bulletin XVI (1986). Tutzing: H. Schneider 1986, 305-312
-------------. “Kirchenmusik und Kulturfragen in Brasilien". Kirchenmusikalisches Jahrbuch, 70 (1986), 123-141
-------------. “Etudes ethno-musicologiques/Musikethnologische Studien”. Overath, J. (Hg.).Christus in Ecclesia Cantat. VIII Conventus Internationalis Musicae Sacrae Romae. Anno Musicae Europaeo 1985. Rom: CIMS/Pontificium Institutum Musicae Sacrae Romae 1986, 297-303
-------------. ”Antike und Christentum und die traditio viva in der Musikkultur der Neuen Welt”. Beiträge über christliche Volkstraditionen und synkretistische Erscheinungsformen religiöser Überlieferungen in Brasilien. Musices Aptatio/Liber Annuarius 1989/90. Rom 1996, 9-27
-------------. “Zu Musik und Musikanschauung in der Umbanda und in verwandten Traditionsformen”.Beiträge über christliche Volkstraditionen und synkretistische Erscheinungsformen religiöser Überlieferungen in Brasilien. Musices Aptatio/Liber Annuarius 1989/90. Rom 1996, 174-193
-------------. “Aus Diskussion und Gespräch”, 333-340
-------------. “Die Bedeutung der Musik für die Religion und der Religion für die Musik”. Musik und Religion. Symposium der Konrad Adenauer Stiftung in Schwäbisch-Gmünd 1989. St. Augustin: Konrad Adenauer Stiftung 1991
-------------. Die Rolle der Musik in den Weltreligionen: Lateinamerika”. Musik und Religion. Symposium der Konrad Adenauer Stiftung in Schwäbisch-Gmünd 1989. St. Augustin: Konrad Adenauer Stiftung 1991
-------------. “Beiträge über christliche Volkstraditionen und synkretistische Erscheinungsformen religiöser Überlieferungen in Brasilien”. Musices Aptatio/Liber Annuarius 1989/90. Rom/Köln: CIMS 1996, 9-27
-------------. “Die Arbeit der musikethnologischen Sektion des Instituts für hymnologische und musikethnologische Studien e.V. von 1985 bis 1990"/"Research Report of the Ethnomusicological Department of the Institut for Hymnological and Ethnomusicological Studies (e.V.) from 1985 to 1990". Musicae Sacrae Ministerium XXVIII/1&2 (1991), 124-128, 129-130
-------------. “O sincretismo no Brasil e no Oriente Português". Brasil-Europa & Musicologia: Aulas, Conferências e Discursos. Köln: ABE/ISMPS 1999 , 354-356
-------------. “Música e Visões nas tradições religiosas populares/Musik und Visionen in den religiösen Volkstraditionen". Informationszentrum Maria Laach. Anais do Congresso Internacional Brasil-Europa 500 Anos: Música e Visões, Colonia, 3 a 7 de setembro de 1999. Köln: ABE/ISMPS  2000, 332-340
-------------. “Musik bei der Umformung von Mentalitäten nach den Normen des Anti-Typischen. Resignifikation tradierter Kulturpraktiken als Querstrategie der Veränderung”. Musik, Projekte und Perspektiven. Köln: ABE/ISMPS 261-266


Besprochene Texte aus Kongressen/Symposien (Auswahl)

Aus dem Kongress “Musik, Projekte und Perspektiven” 2002. Köln: ABE/ISMPS 2003

Bezutte, O. “Hinweise zu einer geschichtlichen Sicht der Inkulturation”, op.cit. 153-158

Erard, V. H. “Dimensionen der Musik in der ökumenischen Annährung der Kulturen” Im Namen der Brasilianische Bischofskonferenz”, op.cit. 52

Haug, M. “Zu Permanenz und Wandlung ritueller Kommunionsformen zwischen Menschen und Heiligen in von der Globalisierung erfaßten Grenzregionen: Fallbeispiel Mato Grosso”, op.cit. 214-218

Hoch, L. C. “Dimensionen der Musik in der Annährung von Völkern, Ethnien und Kirchen. Wort des Rektors der Theologischen Hochschule der Evangelischen Kirchen Lutherischen Bekenntnisses Brasiliens”, op.cit. 53

Paula, Z. de. “Zu: Musik bei Interaktionen von Lebenden und Toten in rituellen Handlungen ruraler Gesellschaften: Commendatio animae in der Geschichte akkulturativer Prozesse”, 191-213

Zimmermann, C. “Zu: Theologische Grundlagen der Musik oder Konzept von Theologie als Teil einer Sinfonie verschiedener Formen des Wissens”, op.cit. 83


Aus dem Kongress “Musik und Religion” der Konrad-Adenauer-Stiftung 1990
In Zusammenarbeit mit der Stadt Schwäbisch Gmünd aus Anlass der Festreihe Europäische Kirchenmusik. St. Augustin: Konrad-Adenauer-Stiftung 1990

Bader, R. “Musik und Kirche – ein gestörtes Verhältnis?” 71 ss.

Berendt, J.-E. “Musik und Spiritualität”, 21-26

Hage, L. ”Die religiöse Bedeutung der Musik im Nahen Osten”,  51
Reese, H.-D. ”Zur liturgischen Musikpraxis im japanischen Buddhismus”, 58-70

Terse, P. “Musik und Spiritualität in der westlichen Welt- der geistig-religiöser Standort”, 27-39

Symposium “Christliche Volksraditionen und Synkretismus, 1989

Andrade, J. Drei Fallstudien zur Musik im Rahmen religiöser Volkstraditionen, op.cit. 24-270


Besprochene kirchenmusikalische Kongresse/Tagungen

V. Internationaler Kongress für Kirchenmusik 1966 in Chicago Milwauke

II. Symposion in Salzburg 1972

VI. Internationaler Kongress für Kirchenmusik, Salzburg 1974

Musikethnologisches Symposion, Rom 1975

Internationales Komponisten-Symposion, Bozen 1977

Tag der Kirchenmusik Köln,1978

VII. Internationaler Kongress für Kirchenmusik, Bonn 1980

VIII. Internationaler Kongress für Kirchenmusik, Rom 1985

Symposium für Kirchenmusik, Prag 1994

Symposium La Bible Chantée, Chartres 1994

Symposium International, Kaslik/Libanon 1998


Besprochene Publikationen für theoretische Diskussionen

Bleeker, C.J. ”Comparing the Religio-historical and the Theological Method”. Numen 18 (1971), 9-29

Eliade, M. Methodologische Anmerkungen zur Erforschung der Symbole in den Religionen. Grundfragen der Religionswissenschaft. Salzburg 1959

Geertz, C. “Religion as a Cultural System”. W. Lessa und E. Vogt (Hg.). Reader in Comparative Religion, 2a. Aufl. New York 1972

Kippenberg, H. G. ”Was sucht die Religionswissenschaft unter den Kulturwissenschaften? Appelsmeyer, H./Billmann-Mahecha, E. (Hgg.). Kulturwissenschaft, Felder einer prozeßorientierten Praxis. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2001

Medick, H. ”Missionare im Ruderboot? Ethnologische Erkenntnisweisen als Herausforderung an dioe Sozialgeschichte”. A. Lüdtke (Hg.). Alltagsgeschichte. Zur Rekonstruktion historischer Erfahrungen und Lebensweisen. Frankfurt a. M., New York 1989, 48-84

Monory, A.Y. “Da Ayahuasca ao Santo Daime e o novo paradigma da espiritualidade nos tempois atuais”. Revista da Flor das Águas. Rio Branco: Fundação Garibaldi Brasil, 34-40

Ratschow, C.H. “Methodik der Religionswissenschaft”. Enzyklopädie der Geisteswissenschaftlichen Arbeitsmethoden, 9. Lieferung. Methoden der Anthropologie, Anthropogeographie, Völkerkunde und Religionswissenschaft. Oldenburg 1973, 347-400

Ries, J. “Homo religiosus”. Dictionnaire des religions. 2a.Aufl. Paris 1985, 722-727

Scholtz, Gunter. “Musik und Religion”, in G. Scholtz,  Ethik und Hermeneutik. Schleiermachers Grundlegung der Geisteswissenschaften. Frankfurt a.M. 1995´, 212-234

Stegmann, W. (Hg.). Religion und Kultur. Aufbruch in eine neue Beziehung. Stuttgart 2003

Stolz, F. Grundzüge der Religionswissenschaft. Göttingen 1988 (Kleine Wandenhoeck-Reihe 1527)
-------------. “Der Homo religiosus und die Religiosität des Menschen”. H.-J. Braun und K.H.Henking. Interdisziplinäre Vorlesungsreihe der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich – organisiert vom Völkerkundemuseum und von der Evangelischen Studiengemeinschaft an den Zürcher Hochschulen Sommer 1988. Zürich: Völkerkundemuseuzm 1990, 187-201

Vogelsanger, C. ”Grundsätzliches: homo religiosus als vir religiosus und femina religiosa”.  H.-J. Braun und K.H.Henking. Interdisziplinäre Vorlesungsreihe der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich – organisiert vom Völkerkundemuseum und von der Evangelischen Studiengemeinschaft an den Zürcher Hochschulen Sommer 1988. Zürich: Völkerkundemuseum 1990, 12-24


Herausragende Seminararbeiten

Busse, Indira. Mahatma Gandhi im interkutlurellen Kontext

Erbes, Annina. Die Jesuiten in China-Inkulturation oder Unterwerfung? Versuch über eine Abhandlung aus musikwissenschaftlicher Perspektive

Gall, Sabine. „Music that pleases God“. Über die Königreichslieder der Zeugen Jehovas

Toyka, Felix. Die Technoszene als Religionssurrogat. Versuch der Annäherung an ein aktuelles Thema



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Orgel der Kathedrale von Melbourne. Foto A.A.Bispo
Prozession in Taperaguá, Alagoas. Foto A.A.Bispo
Penang. Foto A.A.Bispo
Tempel in Penang. Foto A.A.Bispo
Pattaya - Sanctuary of Truth. Foto A.A.Bispo
Umbanda Praia Grande 1981. Foto A.A.Bispo
Altar zum S. Gonçalo, Joanópolis, Foto A.A.Bispo
Sanctuary of Truth, Pattaya, Foto A.A.Bispo